Samstag, 10. Dezember 2005

1.1.1.1.2.1.1: Das Geheimnis des Renatus Schlehmichel

Ulrich wollte gerade die nächste Nummer probieren, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Er wirbelte herum, niemand zu sehen … dann senkte er seinen Blick – zu seinen Füßen saß ein Vogel! Die Krähe flatterte aufgeregt mit ihren Flügeln, sie schien ihm etwas mitteilen zu wollen, denn mit ihrem Schnabel hackte und pickte sie nun unablässlich auf das Holzpaneel unterhalb des Telefons ein.

Er kniete sich nieder, schob den nervösen Vogel zur Seite und untersuchte die Fußbodenleiste. Ja, da war etwas! Als er mit seinen Fingern gegen das Holz drückte, gab es nach und offenbarte einen kleinen Hohlraum.

Zum Vorschein kam eine Zigarrenkiste mit dem Aufdruck »Ormond Brasil 10«, in der ein weiterer, einzelner Post-It-Zettel lag. Auf das Papier waren seltsame Zeichen gekritzelt, die in Form eines Quadrats angeordnet waren. Das sah aus wie ein winziges Kreuzworträtsel … in dem schummrigen Licht konnte er nichts entziffern. Ulrich trat zum Fenster. Mmm … was war das für eine Geheimschrift?

Mit einem kehligen »Kraaah!« machte die Krähe abermals auf sich aufmerksam. Sie hatte sich auf dem Spiegelrahmen niedergelassen. »Natürlich!« rief Ulrich, »ich Dummkopf!« Er sprang zum Spiegel und wischte mit seinem noch feuchten Ärmel ein Fenster in die dicke Staubschicht. Als er den Zettel davor hielt, sah er dies:

t s c h e c h i n u l l a h e r m e s
h e r n a c h h e l l s t e m u s i c
e u l e l e r n s t h a s c h m i c h
r e n a t u s s c h l e h m i c h e l
e h s c h a l t i e r m u s c h e l n
s c h l i c h t e s l e h r e n m a u
e h e i h m c s u r a t s c h n e l l
s t u l l e s i c h h e r m a c h e n
u l r i c h n e h m t s e e l a c h s
m a e r c h e n s c h u h s t i l l e
m a t h e s c h u l i s c h l e r n e
e l s t e r c h a n e l i m s c h u h
r i t u e l l e m s c h a c h s e h n
i h r s c h u l a m t e s e l c h e n
s c h e l m i s c h a l t e u h r e n
t r a m n u l l s e c h s e h e i c h
n e u l i c h l e h r a m t s e c h s
a m t l i c h e n s c h u l e s e h r
h e l e n s c h u m a c h e r s t i l

1.1.2.1.1.1.1.2: Die Zwillinge finden den Schlüssel

Mandy und Sandy fielen sich prustend um den Hals. Na, dem hatten sie ja einen gehörigen Schrecken eingejagt. Der arme Kerl war glatt in Ohnmacht gefallen …
»Für heute hab ich genug von dem Ulla-und-Ameriella-Schabernack. Schau mal nach, ob er was dabei hat!« Sandy zog sich das superkalifragilistisch-expialigorische Meerjungfrauenkostüm über den Kopf und warf es in den Schnee, während Mandy, die sich ihrer grünen Maskerade bereits entledigt hatte, die Taschen von Ulrichs durchnässter Jacke durchsuchte.
Die, die noch eben als Ulla ihre Unterwasser-Scherze getrieben hatte, stieß einen spitzen Schrei aus und bedeutete ihrer Schwester schelmisch: »Alte Uhren, … ein nasses Taschentuch … 19 Rappen in kleinen Münzen … und: DER Schlüssel!!! Ha! Das ist ja ein Zufall!«

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Nonlineare Texte

Typoseminar HBK Braunschweig

Fotos von der Ausstellung

Diese Flickr-Tafel zeigt Bilder aus dem Set Contrafumo.

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Rundgang Juli 2006.
Fotos © Ulrike Stoltz, Florian Hardwig

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